08.08.2018
Einfach erklärt, sind Spezialgerüste Sondergerüste, die von der Regelausführung der AVO – der Aufbau- und Verwendungsanleitung – abweichen. Spezialgerüste werden angefordert, wenn die Möglichkeiten der Einrüstung aufgrund geringer Aufstellfläche, außergewöhnlicher Höhe oder schwer zugänglicher Arbeitsbereiche begrenzt oder schwierig sind.
Häufig kommen Spezialgerüste bei der Sanierung von Kirchen, Silos, historischen Gebäuden und Brücken sowie in großen Industriehallen und Kesseln zum Einsatz. Hier müssen die Sondergerüste besonders hoch sowie über Maschinen, Heizungen oder andere Traggerüste konstruiert werden. Spezialgerüste sind meist einmalige Lösungen.
Als Spezialgerüste außerhalb der Norm werden in der Regel Stahlrohrrahmengerüste, Stahlrohrkupplungsgerüste oder Layer-Blitz-Systeme konstruiert. Ausschlaggebend für den jeweiligen Gerüstbau ist die jeweilige Situation vor Ort. Zu berücksichtigen sind dabei die erforderlichen Spannweiten und Überbrückungen, die Prüfung der Belastbarkeit des jeweiligen Untergrunds – insbesondere bei freistehenden und schwimmenden Konstruktionen – sowie die speziellen Höhen bei extrem hohen Bauten wie Kirchen und Schlössern.
All diese Sondergerüste sind notwendig, wenn ein Bau- oder Sanierungsprojekt sehr spezielle und meist auch seltene Anforderungen stellt.
Spezialgerüste erfordern eine sehr genaue und komplexe Planung. Damit beispielsweise bei Sanierungen im laufenden Betrieb Arbeitsprozesse nicht behindert werden, sind eine punktgenaue Projektierung und das Aufstellen der Spezialanfertigung zwischen Maschinen, Arbeitsplätzen und Mitarbeitenden zu gewährleisten.
Selbstverständlich darf zu keiner Zeit eine Gefährdung für die Mitarbeitenden ausgehen. Und auch komplette Stillstände in der Produktion sollten weitestgehend vermieden werden. Deshalb müssen bei der Gerüstmontage neben den genauen Aufmaßen auch stets alle betriebsrelevanten Aspekte wie Schichtpläne und Arbeitsabläufe miteinbezogen werden.