20.05.2025

Ratgeber

Fassadengerüst fürs Einfamilienhaus | Tipps für dein Vorhaben

Wer schon einmal versucht hat, die Außenwand eines Gebäudes ohne ein Gerüst zu streichen oder eine in großer Höhe liegende Regenrinne zu säubern oder zu tauschen, weiß, wie schnell man in diesen Situationen an seine Grenzen kommen kann. Gerade der Sicherheitsaspekt leidet hier enorm.

Im ersten Moment mag es zwar so wirken, dass die Anschaffung eines Fassadengerüstes für dein Einfamilienhaus gerade für solche Arbeiten ein wenig zu groß gedacht ist, ein gebrauchtes Gerüst oder aber ein neues Gerüst kann dir jedoch unter Einhaltung von Sicherheitsmaßnahmen eine enorme Erleichterung verschaffen und dient nicht nur für einmalige Einsatzzwecke.

Fassadengerüst fürs Einfamilienhaus

Wann brauchst du ein Fassadengerüst?

Wer denkt, dass die Thematik Fassadengerüst lediglich Baufirmen oder Handwerker betrifft, liegt hier leider nicht richtig. Gerade für den Eigenheimbesitzer lohnt sich ein Fassadengerüst in sehr vielen Situationen wie beispielsweise

  • Fassadenanstrich
  • Fassadensanierung
  • Wärmedämmung
  • Fassadenaustausch
  • Dachrinnenmontage
  • Dachrinnenreparatur
  • Fenstertausch
  • Dacharbeiten (Installation von PV oder Solar, etc.)

Generell ist es so, dass bei Arbeiten ab einer gewissen Höhe beispielsweise die Berufsgenossenschaft entsprechende Sicherheitsmaßnahmen vorschreibt. Wenn du als Privatperson eigenständig nicht gewerbliche Arbeiten an deinem Haus verrichtest, sind die Vorschriften zwar nicht gleichlautend wie im gewerblichen Bereich, allerdings gilt auch hier: die Sicherheit von allen Personen am sowie um das Gerüst herum hat oberste Priorität! Wer also in großen Höhen ohne entsprechendes Gerüst oder Sicherungsmaßnahmen arbeitet und durch die unterlassene Nutzung von sicheren Arbeitsmitteln wie etwa einem Gerüst einen Unfall riskiert, riskiert nicht nur sein Leben, sondern unter Umständen auch das Greifen der gesetzlichen Unfallversicherung, etc.

Pro- und Contraliste: Fassadengerüst am Einfamilienhaus

pro

Sicherheit: Du kannst dich frei und sicher bewegen, was das Unfallrisiko deutlich senkt.

Effizienz: Du arbeitest schneller und präziser, da du dein Werkzeug an der Frau oder am Mann hast und am Wunschort gegebenenfalls auch kurz ablegen kannst.

Zugänglichkeit: Schwer zugängliche Bereiche sind ohne waghalsige Manöver erreichbar.

Contra

Mietkosten: Solltest du dein Gerüst mieten, können die Kosten je nach Projekt und Standzeit höher ausfallen, als es bei einem Gerüstkauf der Fall wäre.

Platz: Wer sich sein eigenes Gerüst anlegt, benötigt nach vollendeter Arbeit natürlich auch entsprechende Lagermöglichkeiten, sollte das Gerüst nicht gleich wieder veräußert werden (wir kaufen übrigens auch zu spitzen Konditionen Gerüst zurück)

Aufwand: Messen, Planen, Anfragen, Organisieren – natürlich bedarf die exakte Planung auch ein wenig der Vorbereitung, was letztlich Zeit kostet.

Gerüst kaufen, Gerüst mieten oder Gerüst leihen?

Wer ein Gerüst benötigt, hat natürlich mehrere Optionen was die Beschaffung angeht.

Gerüst leihen: Sollte es jemanden in deinem Bekanntenkreis geben, der ein eigenes Gerüst hat, welches er dir für dein Vorhaben ausleiht, ist das natürlich die günstigste Variante von allen. Hier musst du jedoch dringend die jeweiligen Gerüstteile begutachten und auf Vollständigkeit sowie Sicherheit prüfen bevor diese genutzt werden.

Gerüst mieten: Die Anmietung eines Gerüstes kann ebenfalls sinnvoll sein. Hier musst du im Vorfeld jedoch bitte genau planen. Die finalen Kosten hängen vom benötigten Gerüst, dem eventuell benötigten Gerüstzubehör sowie von der entsprechenden Standzeit des Gerüstes ab. Bei Vorhaben, die einen Zeitraum von mehr als vier Wochen in Anspruch nehmen, ist es ratsam im Vorfeld ebenfalls Kaufangebote einzuholen um hier vergleichen zu können. Auch musst du genau in vorliegende Mietverträge oder Entwürfe sehen und dich genaustens über die Kosten einer verlängerten oder längeren Mietdauer informieren um hier kein böses Erwachen zu riskieren.

Gerüst kaufen: Planst du längerfristig, kann ein Gerüstkauf vielleicht die Beste Option für dich sein. Du hast nicht nur keinen Zeitdruck, sondern hast für verschiedenste anfallenden Arbeiten auch eine sichere Arbeitsbasis. Denn ein Fassadengerüst lässt sich natürlich nicht nur für Fassadenarbeiten einsetzen, sondern ebenfalls für den Heckenschnitt, den Lampentausch, die Dachrinnenreinigung und vieles mehr. Mit einem eigenen Gerüst schaffst du dir somit enorme Flexibilität.

Welche Gerüstarten passen für ein Einfamilienhaus?

Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen Gerüstarten. In erster Linie ist hier natürlich das Fassadengerüst die optimale Wahl. Sollten jedoch ebenfalls Dachdeckerarbeiten zu verrichten sein oder aber eine Montage von PV-Modulen oder Solar-Modulen anstehen, so kann das Fassadengerüst entsprechend um einen Dachdeckerschutz erweitert werden.

In kleinem Rahmen eignen sich für verschiedene Fassadenarbeiten ebenfalls Fahrgerüste. Da diese jedoch auf eine Länge von 2,85 m beschränkt sind, eignen sich Fahrgerüste nicht für Komplettsanierungen oder größere Bauvorhaben, sondern eher für kleinere Arbeiten.

Modulgerüste wären ebenfalls denkbar. Bei dieser Gerüstart wird nicht mit klassischen Vertikalrahmen gearbeitet, sondern mit Stielen. Meistens findet das Modulgerüst jedoch eher im industriellen Bereich oder bei Kircheneinrüstungen, etc. seine Anwendung. Sicherlich ist man durch diese Gerüstart flexibler in der Anwendung, allerdings ist ein Modulgerüst für die Einrüstung eines Einfamilienhauses letztlich zu kostspielig.

Worauf solltest du bei deiner Auswahl achten?

Genaue Maße: Miss dein Haus möglichst genau aus und plane unter Umständen etwas Spielraum mit ein. Wenn du hier auf Nummer sicher gehen möchtest, holst du dir einen erfahrenen Gerüstbauer hinzu, welcher dir genau Auskunft geben kann, was du an Gerüstmaterial anfragen sollst oder musst.

Genügend Zugänge: Plane genügend Zugangsmöglichkeiten bei deinem Gerüst ein. Gerne erstellen wir dir einen Gerüstplan und kalkulieren hier von Anfang an genügend Zugänge/Durchgänge mit ein. Wende dich gerne an uns.

Lastklassen: Im Gerüstbereich wird mit verschiedenen Gerüstklassen gearbeitet. Überlege dir im Vorfeld, welche Arbeiten zu erledigen sind und orientiere dich bei deiner Auswahl entsprechend. Gerne geben wir dir hier auch weitere Informationen, damit die Wahl auf das richtige Gerüst fällt. Die entsprechenden Lastklassenverteilungen erklären wir dir noch weiter unten.

Umgebung und Untergrund: Achte bei deiner Planung ebenfalls um die Umgebung sowie den Untergrund des zu bebauenden Areals. Ist genügend Platz vorhanden um dein Gerüst zu stellen oder muss hier vielleicht ein Teil des Gerüsts auf dem Nachbargrundstück platziert werden (siehe hierzu unseren Ratgeber)? Ist der Untergrund fest sowie gerade oder benötigt man Ausgleichselemente um Geländeverläufe ausgleichen zu können?

Welche Lastklassen gibt es?

Gerüste werden in verschiedene Lastklassen verteilt. Diese verraten dir, welche maximale Last das Gerüst pro Quadratmeter bei gleich verteilter Last tragen kann und darf.

Hier wird wie folgt unterschieden:

Lastklasse 1: Lediglich Inspektionsarbeiten. 0,75 kN/m² Maximalbelastung bei gleichmäßig verteilter Last.

Lastklasse 2: Arbeiten ohne Materiallagerung. 1,50 kN/m² Maximalbelastung bei gleichmäßig verteilter Last.

Lastklasse 3: Arbeiten mit kleineren Materialmengen. 2,00 kN/m² Maximalbelastung bei gleichmäßig verteilter Last.

Lastklasse 4-6: Arbeiten mit größeren Materialmengen sowie schweren Lasten. Auch Hebezüge können verwendet werden. 3,00 kN/m² bis 6,00 kN/m² Maximalbelastung bei gleichmäßig verteilter Last.

 

Zur Erklärung: 1 kN (Kilonewton) entspricht einem Gewicht von 102 kg (Kilogramm).

Fazit

Ein Fassadengerüst fürs Einfamilienhaus ist eine Investition, welche sich durchaus lohnt. Bei längeren Bauten ist der Gerüstkauf oftmals günstiger, als die Gerüstmiete. Ebenfalls hat man den Vorteil, dass das Gerüstmaterial komplett oder teilweise im Nachgang wieder verkauft werden kann (spreche uns hier gerne an). Man muss sich nicht an Mietzeiten orientieren und ist allgemein flexibler. Ebenfalls bietet das Fassadengerüst dir ein hohes Maß an Sicherheit, da die Absturzgefahr mit Leitern schlichtweg zu groß wäre und in großen Höhen der vorgeschriebene Sicherheitsstandard mit Leitern nicht mehr gewährleistet ist.

Die Anschaffungskosten sind in vielen Fällen im direkten Vergleich mit den Mietkosten nicht mehr allzu hoch (natürlich abhängig von Mietzeit und Mietumfang), was zumindest die Einholung von Kaufangeboten absolut sinnvoll macht.

Mit der richtigen Planung, einer guten Organisation und dem richtigen Gerüsthändler an deiner Seite kann also nichts mehr schief gehen.

 

Melanie Bader
Veröffentlicht von

Melanie Bader

Seit 2017 bei GH Gerüsthandel tätig
Teamleiterin Vertrieb & Einkauf

Telefon: +49 7306 30535 0
melanie.bader@ghgeruesthandel.de

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